Entnahmeverbot Äsche

20.01.2023

Entnahmeverbot für Äschen

Im Zuge der Wendezeit und der damit verbundenen Verbesserung der Wasserqualität durch den Bau von Kläranlagen, konnte  sich der Bestand der damals wiederangesiedelten Äschen in der mittleren Bode in einer derartigen Weise erholen, so dass laut Fischartenatlas von Sachsen-Anhalt (2014) eine ausgezeichnete Äschenfischerei mit teilweise spektakulären Fangergebnissen  möglich war. Sogar bis zum Ortseingang Staßfurt hinunter konnten auf den schnell fließenden Abschnitten immer wieder Äschen gefangen werden, die sich auf der Suche nach geeigneten Fließgewässerabschnitten zur Besiedlung offenbar immer weiter flussabwärts ausbreiteten. Ab Anfang der 2000-er Jahre wurde die Bode dann jedoch von großen Schwärmen durchziehender Kormorane heimgesucht, die den schier unerschöpflichen Bestand an Äschen bis auf wenige Reliktvorkommen zum Erliegen brachten. Besonders der Winter 2005/6 brachte einen starken Einfall von Kormoranen in die nicht zugefrorenen Fließgewässer. Alle Flüsse in Deutschland betraf dieses Phänomen. Die Äsche hat sich bis heute nicht wieder davon erholt.

Um dem Äschenbestand in der Bode wieder zu alter Stärke zu verhelfen, beauftragte das Land Sachsen-Anhalt das IfB in Potsdam mit einem Forschungsprojekt, um weitere mögliche Ursachen für den Bestandseinbruch zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen herauszuarbeiten. Über mehrere Jahre wurden Daten erhoben, Stützbesatz veranlasst, verbliebene Laichplätze lokalisiert uvm. .

Zu den empfohlenen Maßnahmen des IfB zum Wiederaufbau der Äschenbestände gehört neben der Neuanlage von Kieslaichplätzen auch ein Entnahmeverbot, dem wir mit Beschluss unserer JHV am 18.12.2022 nachkamen.

 Die Entnahme von Äschen ist nun bis auf weiteres verboten!

 

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