Erneute Abfischung Mühlgraben Krottorf

Nachdem die Bauarbeiten im Mühlgraben Krottorf zuletzt für längere Zeit unterbrochen waren, so werden sie aktuell wieder aufgenommen. In diesem Zusammenhang war es zwingend notwendig, mittels Fischbestandsbergung die nötige Baufreiheit zu schaffen. Wie sich bei den Bergungen am Wochenende und dem gestrigen Abend zeigte, ist der Mühlgraben mittlerweile wieder von zahlreichen Fischarten erneut besiedelt worden. Unserem Befischungsteam ist es gelungen, mittels Elektrofischerei mehrere tausend Individuen aus insgesamt 20 Arten zu bergen und in die Bode zu verbringen. Die große Arten- und Individuenzahl führen wir auf die naturnahen Sohlstrukturen zurück, die das letzte Hochwasser auch hier geschaffen hat. Neben den entstandenen Tiefenvarianzen hat sich auch etwas Totholz abgelagert und einige eigenständig angesiedelte Weichhölzer bieten sich mittlerweile als Unterstände an. Besonders erfreulich sehen wir neben den FFH-Arten Bachneunauge und Bitterling, auch den zahlreichen Äschennachwuchs, deren einjährige Altersklasse in erfreulicher Abundanz gefangen und in die Bode umgesiedelt werden konnte.  Die von uns im Jahr 2017 über einen einmaligen Initialbesatz wieder angesiedelten Zährten zeigten ebenfalls eine erfreuliche Anzahl an Jungfischen. Selbst von den selten gewordenen Quappen konnten einige gefangen werden, die sich offenbar in dem strukturreichen Abschnitt unterhalb des alten Turbinenhauses wohlfühlen. Einmal mehr sehen wir, welch positive Entwicklungen auch ein Hochwasser nach sich zieht und sich selbst kanalisierte Gewässer durch Eigendynamik ein großes Stück weit und zum Nulltarif in Richtung Naturnähe selbst entwickeln, vorausgesetzt, es wird zugelassen. In jedem Fall müssen zum Ende der Bauarbeiten sodann strukturelle Aufwertungen der Sohle erfolgen, um die fischereilichen Einbußen für uns zu reduzieren und auch möglichst vielen Arten wieder einen geeigneten Lebensraum zur Verfügung zu stellen.